Diagnosetabelle

Diagnosetabellen
Tabelle 1
Aus dem DSM-3-R
Die Auffälligkeiten sind umso deutlicher, je jünger das Kind und je ausgeprägter die Störung.
  • Divergentes (uneinheitliches) Entwicklungsprofil

  • Stereotypien (Handwedeln, Schaukelnde Körperbewegungen, Grimassieren u. a.), eigenartige Hand- und
    Körperhaltung, schlechte motorische Koordination

  • Wahrnehmungsauffälligkeiten:
                   Über- bzw. Unterempfindlichkeiten in verschiedenen Sinnesbereichen
                   (Schmerz- und Temperaturwahrnehmung, Gehör, Reaktion auf Licht)

  • Schwierige Nahrungsaufnahme, nächtliche Unruhephasen

  • Auffälligkeiten in der Stimmung und Emotionalität (wechselhafte Stimmungslage, wenig emotionale Reaktionen,
    übertriebene Ängstlichkeit)

  • Selbstschädigendes Verhalten wie Kopfschlagen, Beißen
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Tabelle 2
DSM - IV Tiefgreifende Entwicklungsstörungen
DSM - IV
(Das DSM IV ist wie das ICD 10 ein international gebräuchliches Klassifikationsschema zur Diagnose von Krankheiten und Störungen)

 
Tiefgreifende Entwicklungsstörungen:
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Autistische Störung
(Frühkindlicher Autismus, Kanner-Autismus)
A) Es müssen mindestens sechs Kriterien aus(1), (2) und (3) zutreffen, wobei mindestens zwei Kriterien
     aus (1) und je ein Kriterium aus (2) und (3) stammen müssen:

(1) qualitative Beeinträchtigung der sozialen Interaktion in mindestens zwei der folgenden Bereiche:

     a) ausgeprägte Beeinträchtigung im Gebrauch vielfältiger nonverbaler Verhaltensweisen wie
             beispielsweise Blickkontakt, Gesichtsausdruck, Körperhaltung und Gestik zur Steuerung sozialer
             Interaktionen,
    b) Unfähigkeit, entwicklungsgemäße Beziehungen zu Gleichaltrigen aufzubauen,
    c) Mangel, spontan Freude, Interessen oder Erfolge mit anderen zu teilen (z.B. Mangel, anderen Menschen
            Dinge, die für die Betroffenen von Bedeutung sind, zu zeigen, zu bringen oder darauf hinzuweisen),

(2) qualitative Beeinträchtigungen der Kommunikation in mindestens einem der folgenden Bereiche:

    a) verzögertes Einsetzen oder völliges Ausbleiben der Entwicklung von gesprochener Sprache (ohne den
             Versuch zu machen, die Beeinträchtigung durch alternative Kommunikationsformen wie Gestik oder
             Mimik zu kompensieren),
    b) bei Personen mit ausreichendem Sprachvermögen deutliche Beeinträchtigung der Fähigkeit, ein
            Gespräch zu beginnen oder fortzuführen,
    c) stereotyper oder repetitiver Gebrauch der Sprache oder idiosynkratische Sprache,
    d) Fehlen von verschiedenen entwicklungsgemäßen Rollenspielen oder sozialen Imitationsspielen;

(3) beschränkte, repetitive und stereotype Verhaltensweisen, Interessen und Aktivitäten in mind. einem der
      folgenden Bereiche:

    a) umfassende Beschäftigung mit einem oder mehreren stereotypen und begrenzten Interessen, wobei
            Inhalt und Intensität abnorm sind,
    b) auffällig starres Festhalten an bestimmten nichtfunktionalen Gewohnheiten oder Ritualen,
    c) stereotype und repetitive motorische Manierismen (z.B. Biegen oder schnelle Bewegungen von Händen
            oder Fingern oder komplexe Bewegungen des ganzen Körpers),
    d) ständige Beschäftigung mit Teilen von Objekten.


B) Beginn vor Vollendung des dritten Lebensjahres und Verzögerungen oder abnorme Funktionsfähigkeit in
     mindestens einem der folgenden Bereiche:

        soziale Interaktion,
        Sprache als soziales Kommunikationsmittel oder
        symbolisches oder Phantasiespiel
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Asperger-Störung
A) Qualitative Beeinträchtigungen der sozialen Interaktion, die sich in mindestens zwei der folgenden
     Bereiche manifestieren:

  • ausgeprägte Beeinträchtigung im Gebrauch multipler nonverbaler Verhaltensweisen wie beispielsweise
    Blickkontakt, Gesichtsausdruck, Körperhaltung und Gestik zur Regulation sozialer Interkationen,
  • Unfähigkeit, entwicklungsgemäße Beziehungen zu Gleichaltrigen aufzubauen,
  • Mangel, spontan Freude, Interessen oder Erfolge mit anderen zu teilen (z.B. Mangel, anderen Menschen
    Dinge, die für die Betroffenen von Bedeutung sind, zu zeigen, zu bringen oder darauf hinzuweisen),
  • Mangel an sozio-emotionaler Gegenseitigkeit.

B) Beschränkte repetitive und stereotype Verhaltensmuster, Interessen und Aktivitäten in mindestens einem
     der folgenden Bereiche:

  • umfassende Beschäftigung mit einem oder mehreren stereotypen und begrenzten Interessen, wobei Inhalt
    und Intensität abnorm sind,
  • auffällig starres Festhalten an bestimmten nicht-funktionalen Gewohnheiten oder Ritualen,
  • stereotype und repetitive motorische Manierismen (z.B. Biegen oder schnelle Bewegungen von Händen
    oder Fingern oder komplexe Bewegungen des ganzen Körpers),
  • ständige Beschäftigung mit Teilen von Objekten.
 
C) Die Störung verursacht in klinisch bedeutsamer Weise Beeinträchtigungen in sozialen, beruflichen oder
     anderen wichtigen Funktionsbereichen.

D) Es tritt kein klinisch bedeutsamer Sprachrückstand auf (es werden z.B. bis zum Alter von drei Jahren
     kommunikative Sätze benutzt).

E) Es treten keine klinisch bedeutsamen Verzögerungen der kognitiven Entwicklung oder der Entwicklung von
     altersgemäßen Selbsthilfefertigkeiten, im Anpassungsverhalten (außerhalb der sozialen Interaktionen) und
     bezüglichdes Interesses des Kindes an der Umgebung auf.

F) Die Kriterien für eine andere spezifische tiefgreifende Entwicklungsstörung oder für Schizophrenie sind   
     nicht erfüllt.

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